Ende der Reise?

πάντα ῥεῖ

Nichts endet. Der Innere Monolog. Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt …

 

klein 2018 10 Albtal Gewerbekanal E Okt 1
Oktober 2018 im Albtal unter Busenbach Gewerbekanal
klein 2018 10 Albtal E Okt Gewerbekanal 5
Oktober 2018 Albtal Gewerbekanal
klein 2018 10 E Okt Stupferich 5
Oktober 2018 zwischen Stupferich und Mutschelbach

klein BILD0132 Jamie im Herbstwald

klein BILD0146 Spitzahorn
Spitzahorn
klein BILD0157 herbstgoldener Heckenweg
Hundspaziergangheckenweg entlang Walnüssen, Birnen, Wein, Öpfeln
klein BILD0164 keiner pflückt mehr Äpfel
Wer pflückt heut noch Äpfel
Fahrt ohne Ende

26.X.2018 – Sechs Segelmonate setzen sich nicht einfach ab. Nach knapp zwei Wochen Stupferich finde ich Bücher, Photoapparate und andres Zyg an genau den Stellen wieder, an denen ich sie vor 6 Monaten ablegte, als wäre keine Zeit vergangen. Ein-finden zu hause. Aber …
Da lebt gewaltig, was ich während sechs Monaten sah. Während ich Blumen gieße oder den Boden fege, sehe ich …
…                Wasserglitzern, Klippen, Wellen, Wogen, Blumen im Wind, Menschen, granitne Schärenufer, Häfen, Wasser, Containerschiffe, Wasser an Granit schlagend, Schilf im Sturm, Kaimauern, Dünung, Wind in Kiefern, Sturm im Rigg, glatte Wasser, aufgewühlte Wasser, graues Meer, blaues Wasser, Schaumkämme heranstürmend, das Boot in einer Bucht liegend, Wasser, Wellen, Wogen, Schaumkämmchen, Wasser, Wasser, Wasser.

Um mich herum: ruhige, statische Welt Stupferich. Die Verkäuferin beim Bäcker, die Metzgerin, der Hausarzt, sind an dem Ort, an dem ich sie im Frühjahr verließ. Wie ertragen die das? Ich nehme mein Leben auf, wie ich es zurückgelassen hatte. Als wäre ich nicht fortgewesen. Ich backe einen Zitronenkuchen, koche eine Muschelsuppe, esse am Mohrenkopfkiosk frischen Mohrenkopf, koche einen Griesbrei, schnipsle zehen Birnen und lege sie in den Trockenapparat, klaufe Fallobst, klaube Walnüsse. Genieße Elke, den deutschen Wald, hoch wie eine Kathedrale. Genieße Ruhe. Faulheit. Photographiere. Lasse Jamie mit alten Freunden rumkälbern und rumsauen. Wie gut, nicht jeden Tag segeln zu müssen. Wie? Was? Was soll das denn heißen?

Nachrichtenjunkie

27.X.2018 – Nachrichten in NZZ, Deutschlandfunk, Die ZEIT, spiegel-online, Der Freitag, Aljazeera. Lese Kommentare bei WOZ, Journal21, Krautreporter. Ich bin mit dem Kopf wieder in Diskussion über Parteienlandschaft BRD, verbale Gewalt in Politik/im Netz/auf der Straße, #metoo, u.u.u. … Hatte genossen, davon unbelastet zu sein. Genieße jetzt, mich damit zu belasten.
Mit dem Kopf in der großen Welt, lebe ich körperlich in einer kleinen Stupferich-Welt.
Auf dem Boot war ich 2467 Seemeilen in der Welt draußen, wenn ich mich auch zumeist nur bewegte in der 25-qm-Welt Plicht-Salon-Koje.

Das Einhandsegeln und Das Denken

28.X.2018 – Segeln eröffnet Dir im Denken eine „Zone des Innehaltens oder Verweilens“ – so frei nach Roger Willemsen. Sechs Sommermonate Denken. Meditativ oder per Innerem Monolog. Es denkt sich Vieles und viel 6 Monate am Steuer. Und außer Wasser gibts da ja nix. Meinte Axel mal. Aber das stimmt eben nicht.

Thomas Esche
sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland thomasesche@posteo.de

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