Leseliste Sommer ’19

Karlheinz Deschner, Kitsch, Konvention und Kunst. Eine literarische Streitschrift. (1957)
Eine Rekapitulation und Rückenstärkung, will man Kitsch laut benennen, etwa Hermann Hesse, und dann Gegenwind erntet seitens dessen Verehrern.

Claus Borgeest, Das Kunsturteil. Wiederaufnahme eines Verfahrens. (1979)
Wenn es Kunst nicht gibt…, weil/wenn es den Begriff (objektives Begreifen von) Kunst nicht gibt…, wenn also Kunst ist wie Religion … Was dann?
Das Büchlein hatte mir Christian überlassen anläßlich Gespräch über obigen Gegenstand. Die Existenz von Kunst läßt sich sowenig beweisen wie die von Gott. Ob der cartesianische Gottesbeweis auf den Kunstbeweis sich modifizieren ließe?

Jan Wagner, Regentonnenvariationen. (2015)
Endlich wieder Lyrik lesen. Lieblingsgedicht „Giersch“.

Christoph Hein. Gegenlauschangriff. (2019)
Ja so war das in der vom Soffjettimperialimus besetzten Zone. Und ja, so war die Wende, eine feindliche Übernahme. Lesenswert. Bittersüß.

Elizabeth George, A Traitor to Memory. (2001) Endlich wieder englisch lesen. Da ist dieses leichte Englisch genau richtig. Spannende, „wennauch“ leichte Literatur.

Elizabeth George, The Punishment she deserves (2018)
Englisch. Psychologisch durchdachtes Gesellschaftsbild. Spannung bis zum Ende.

Heinrich Böll, Wanderer kommst Du nach Spa (1961)
Das war Deutschland. Eine Gesellschaft im Chaos, in Trümmern. Hungernd und frierend. Wie konnten die gegen Migranten geifernden Deutschen das vergessen.

Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation (2016)
Das werd ich noch öfter lesen müssen.

Franz Werfel, Abituriententag, (1928)
Abgründe. Natürlich ist Werfel zu Unrecht vergessen.

John Dos Passos, Manhattan Transfer (1925)
Mutet heut nicht mehr so revolutionär an wie dazumal. Doch die Typen junge Frauen, junge Männer, gibts in jeder deutschen Großstadt immer noch und noch.

Columbus, Das Bordbuch (1492)
Immer wieder lesen. Seglerlektüre auch.

Hanns Heinz Ewers, Lustmord einer Schildkröte (Erzählungen 1908 – 1925)
Sauber. Schier unglaublich, was der Mann dem Leser zumutet. Da braucht es Nerven. Vergleichbar mit Villiers de L’Isle-Adam, oder Hermann Harry Schmitz

Francois Jullien, Über das Fade – eine Eloge. Zu Denken und Ästhetik in China. (1999)
Unterschiede machen, das Besondere suchen, leben – Unsere zweite Natur. Aber das sehen Chinesen ganz anders. Keinen Unterschied machen, nicht das Beondere suchen. Und dann sehen können, was wirkt. Und dann einfach die Dinge sich ereignen lassen. Im Prozess sein können.

Bernd Roeck.  Mörder, Maler und Mäzene (2006)
Krimi der besonderen. Für kunstliebende.

Hansjörg Schneider., Flattermann. Hunkelers zweiter Fall (2011)
Ein Basel-Krimi. Sonst nicht lesenswert.

Garry Disher, Whispering Death, (2012)

Peter Bruce, Schwerwettersegeln (2016)
Wie anders wird mir da, wenns ans Segeln geht.

Dörte Hansen, Mittagszeit
… 12 Uhr oder später, ist es gelaufen? Nur für die Alten

Thomas Bernhardt, Ein Kind (1982)
Österreich, wie es leibt und lebt. Vormals wie heuer. Philisterei, Kleinstbürger, die Bürger sein möchten, Lehrer, die das Kind, die den Leser verzweifeln lassen, die mit den Starken der Klasse gemeinsame Sache machen – wie ich das kenne.

Felix Mettler, Der Keiler (1990)
best of krimis in diesem Jahr. Gut geschrieben. Einfühlsam. Dezent liebevoll.

Rüdiger Nehberg, Die Kunst zu überleben (1981)

 

Thomas Esche
sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

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