April ’19 Im Werfthafen

Lieber Leser, hier erfährst Du, was es heißt, ein Boot zu besitzen. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Das stand schon auf den Wahlplakaten der SPD zur Bundestagswahl irgendwann in den 90-ern. Das klang damals schon wie eine Drohung.

Erledigte Arbeiten am Boot 29.3.-25.4.

Ventilspiel neu eingestellt
Dieselgrobfilter ersetzt
Dieselfeinfilter/Wasserabscheider zerlegt&gereinigt
Kühlwasser überprüft
Ölwechsel Maschinenöl
Keilriemen gewechselt
Impellerrädle überprüft
Baudenzüge in Plicht&Motorraum neu befestigt
Motorschalthebel renoviert
Wassertank mit Cl durchgespült
HauptDieseltank ausgebaut, gereinigt, eingebaut
verstopfte Bad-Wasserfußpumpe zerlegt&gereinigt
Bilge: bis zum Grund entsandet: 3/4 m Sediment
außenbords roten Grund abgeschliffen und neu übermalt
Bootsaufbauten abgeschliffen und neu übermalt
Bodenrost im Salon abgeschliffen und versiegelt
Bodenrost im Maschinenraum abdeschiffen
ausgerissene Schiene für Klüverholepunkte repariert
Tampen für neue Festmacher gewunden
Fock, Genua und Großsegel beim Segelmacher überholen lassen
Birnen in Pantry und Koje in LEDs umgetauscht
Niedergangtreppe stabiler befestigt
Fock, Klüver und Groß installiert
Rote Flächen außenbords abgeschliffen und lackiert (Elke)
Schwarzes Dollbord lackiert
Weiße Aufbauten abgeschliffen und mit Gripfarbe lackiert
Bootskennung und Heimathafen achtern angebracht
Ankerkiste geschliffen und lackiert (Elke)
neue schwerere Ankerkette installiert
neuen Bootshaken am Waldrand abgesägt
USB-Ladekabel für Tablet gebaut
Konvertersicherungen ersetzt
Sicherungskasten für Landstromanschluß installiert
Bilge lackiert
Salonboden lackiert
Lebensmittel für 4 Monate, Wasser und Diesel gebunkert

Bildertagebuch I
mit Philipp in Freest

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Tampen für die neuen Festmacher war die einfachste aller Arbeiten
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während man arbeitet, schläft tier …
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müde und abgeschafft beim Nachtessen. Rechts Arilds Læsø-Siedesalz, womit Arild gedanklich immer mit uns ist.
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Zween Bärschle fanden in die Krebsreuse
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eine von drei Schwarzgrundeln aus der Krebsreuse
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Dieseltank ausbauen
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Kann man Dieselpest im Dieseltank hören?
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Da haben wir sie, die Dieselpest! Ergebnis bakteriellen Lebens im organischen Medium Erdölderivat
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Ein Molch im Tank. Urzeugung?oder doch Dieselpeschd?
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Fühlerleere (wieso denn mit h?) mißt Ventilspiel am mittleren Zylinder
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Keilriemen neu eingesetzt. Er läuft über Motorwelle (unten), Lichtmaschine (rechts oben) und Pumpe für Inneren Kühlkreislauf (links oben). Pumpe für Äußeren Kühlkreislauf ist die messinggoldene Impellerpumpe am linken Bildrand. Von dort läuft das Seewasser im Bogen oben rum bis hinein in den edelstahlenen Wärmetauscher am rechten Bildrand. Am Bildrand oben der Einfülltank für den Inneren Wasserkreis, der dann von unten her in den Wärmetauscher führt. Links oben die Edelstahltrommel des Luftfilters.
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Impellerrädle und Halt der Baudenzüge sind überprüft.
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Grobfilter für Diesel ersetzt, Wasserabscheider gereinigt. Am unteren Bildrand das Seewasserventil, das im Winter geschlossen bleibt.
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Jamie, Philipp, und der Dorsch für Leonie, den Philipp dann vergaß.

Bildertagebuch II,
mit Elke in Freest

kleiner P1080166 freister Werfthafen
der Werfthafen (Bild Elke)
P1080144
Schilf am Bodden (Bild Elke)
klein P1080204 Teekochen im ersten Morgenlicht
Teekochen im ersten Morgenlicht
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Elke malt 5 Rotschichten vom Werftfloß aus
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Floß verlegen
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Elke renoviert die Ankerkiste
klein P1080178 österliche Ruhe im freister Fischereihafen
österliche Ruhe im freister Fischereihafen (Bild Elke)
klein P1080208 ein Hoch auf den Spargel mit einem Müllerthurgau
mit Müller-Thurgau auf den Spargel anstoßen und unsre gemeinsame Arbeit am Boot
kleiner erste segler auf bodden
Erste Segler auf dem Greifswalder Bodden (Bild Elke)
klein P1080214 2019 04 26 achterm Deich
letzter Deichspaziergang
kleiner jamie peest lngs dem deich
Jamie peest längs dem Deich
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Elke winkt am Krischan zum Abschied
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Elke, Krischan, Freest – achterlich

Tagebuch

27.3.    Karlsruhe-Hamburg, ich treffe Sohn Philipp und Cousin Christian am Bahnhof Dammtor. Bei Christian gemütliches nächtliches Plaudern. Dies das wohl letzte Mal in seiner Stadtwohnung in Eimsbüttel. Sauternes. Fleurie als Wiederentdeckung. Dann Bordeaux. Vorzüglichster Rindbraten im eigenen Saft – ungewohnt, weil ich ja immer französisch reduzierend jus herstelle. Christian gelingt das Fleisch deutlich besser „als wie“ mir.

28.3.      Hamburg-Freest. Im Abendlicht erreichen wir die Rosebud im Werfthafen Freest.

29.3.-7.4.      Philipp und ich arbeiten am Boot … Philipp leistet den Löwenanteil – ich wirkt eher azubihilfsarbeiterunterstützend im Hintergrund mit Kochen, Handreichungen et cetera … Philipp, kundig der Elektrizität wie der Maschine, arbeitet unverdrossen, während mir die Enge auf dem Boot zusetzt – nichts ist, wo es hingehört, überall sind Bodenbretter aufgerissen, Maschinenräume geöffnet, alls ist Baustelle. Grauu – enn – volll.

7.4.      Philipp fährt abends nach Berlin. Er vergißt den frischen Dorsch für Leonie. So habe ich jetzt drei frische Mittagessen für die ganze Woche an Bord: Dorsch, Hähnchen, Rindfleisch.

Arild hat Geburtstag. ALLES GUTE, ARILD. HOCH sollst Du leben.

8. /9.4.     Bei 3° eisigem Wind, 5 bft, schleife ich außerbords die letzten Roststellen, versiegele sie mit Owatrol. Das alles von einem Floß der Werft aus. Das bedeutet alle 30 Minuten das Floß und Fender versetzen, das Stromkabel für die Schleifmaschine neu verlegen, die Festmacher des Floßes neu belegen. Bei ungemütlicher Welle; denn der Wind pustet aus Nord direkt in den kleinen Hafen hinein.

Im Wasser liegen bisher nur zwei GFKyachten – die PASSION war gestern bereits „draußen“ – und 4 Traditionssegeler, dazu 3 alte Fischkutter. Ansonsten gehnende Lääre am Kai. Auf den Pollern Möwen und ein Fischreiher.

10.4.      Graupelschauer jagen durch den freister Hafen, ich greife mir Jamie, flüchte, abends 2100 sind wir per Bus und Bahn und Auto in Karlsruhe in Wärme en famille. Jottseidank.

18.4. 0815-2200 h  Mit Elke zusammen Karlsruhe-Freest in einem Stück gefahren über Hamburg, 14 Stunden im vorösterlichen Gründonnerstagsverkehr. Inclusive Hundspaziergang in lüneburger Heide.

19.-26.4.   7 Tage bei Sonnenschein Leben im Werfthafen, Arbeiten am Boot gemeinsam mit Elke, Deich- und Strandspaziergänge mit dem Hündle.

27.4.    Ablegen, Törn nach Sassnitz, Schiff schlingert mich seekrank: 4 x erbrochen, kältebibbernd einlaufen in Sassnitz nach 7 ½ Stunden.

 

Thomas Esche
sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland thomasesche@posteo.de

Ein Kommentar

  1. Lieber Thomas, habe wieder mit Spannung deine neuen Einträge gelesen. Einsamkeit, die mit dem Elementaren ringt, Schönheit, in einsamer Stunde.
    Jamie, die Liebe!
    Liebe Grüße aus dem kalten Gummersbach ✨

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