Karlskrona – Kalmar

Von den Hanöbukten in den Kalmarsund

Karte Törn Rödvig b Kalmar m Route

25. Mai Karlskrona – Kristianopel
via Kungsholman und Utlängan, Etmal 38 sm

Aus Karlskrona heraus motort, aber sowie ich an Kungsholmen vorbei war Segel gesetzt, und Fahrt aufgenommen. 5 Knoten, dann 6. Schließlich bei 5 bft die 7-Knoten-Grenze überschritten. Aber mehr kann meine alte liebe Tante Rosebud natürlich nicht hergeben. Aber 7 Knoten sind schon mal eine schöne Abwechselung. Wie das gurgelt und rauscht von oben und von unten. Da pustet es ganz nett um die Ohren. 2 Segelschiffe gesehen. Sonst war ich allein da draußen am schwedischen Kap. Und ab jetzt geht die Reise nur mehr nach Norden.
Kristianopel hat einen beschaulichen Hafen. Kirche von 1635, also wohl vom Geld der Eroberungen in Deutschland gebaut – d.h. auf unsre Kosten. Man lese den Simplicissimus, die Geschichte aus dem Renchtal.

26. Mai, Bergkvara
von Kristianopel erreicht, Etmal 16 sm

Heute gabs zuerst Flaute, was heißt: Segeln nach allen Onkel Horsts Maxime: MIT Wind segeln kann jeder, OHNE Wind ist Segeln eine Kunst. Dann kurze harte hohe Welle, und mit dem zu schwachen Wind von achtern keine Strecke  mehr zu machen. Statt wie geplant über Kalmar hinauszukommen also Zwischenstation Fluchthafen Bergkvara. Schade. Aber imk Bürroo hinten gibt es wifi auf dem Sofa. Und am Seelein ein Hundbad:

Jamie jagt Schwäne für ihr Leben gerne – und schwimmt auch mal hinterher.

27. Mai, Kalmar
von Bergkvara erreicht

Was ein Wellenritt von Bergkvara hierher. Welle von achtern, immer stärker, am Ende über 1m, 7 kn. Am Ende also mehr als angesagte 5 bft. Der wegen Welle ständig einfallende Klüver läßt mich Fahrt verlieren. Nach 2 Stunden habe ich genug. Aber wie hole ich bei soner Schaukelei Segel runter, das katapultiert mich fast vom Schiff? Also festbinden mit dem in Karlsruhe neu erstandenen Secumar-Lifebelt. Und wieder mal im Hafen wegen zu viel Wind „draussen“. Die Schären hier sind noch 4 Segelstunden weit und zu unbekannt. Ich fürchte, dort keinen Schutz vor Südwind zu finden, eine Befürchtung, die sich später als unbegründet erweist.

Bei Einfahrt in den Kalmarer Hafen direkt neben Atlantikumrunder Guido Dwersteg eingefahren, der Nischel ist ja unverkennbar und „CARPE DIEM“ ist ja auch mein Motto – entsprechend dem von Quasimodo über diesem Blog .
Guido taucht später am Boot auf, kommt an Bord, freut sich über die Rosebud und Jamie, bedenkt mich auch in seinem Blog http://www.törn.de/blog/tiger/. Dat issja ein ausgesprochen netter Kerle. Aber das war ja schon klar. Und seine Filme in youtube hatten mich 2015 geprägt: ich wußte, ich würde Fahrtensegeln und zwar wirklich weit weg.

hier DER FÜR MICH PRÄGENDE DWERSTEGFILM © GUIDO DWERSTEG

Und hier unser Bild
© GUIDO DWERSTEG
Guido und Thomas in Kalmar
In Guidos Film UM DEN TIGER haben wir unseren Auftritt in der 36. Min, doch sehenswert ist der ganze Film: EIN FILM VON © GUIDO DWERSTEG

28. Mai, Bockskar, von Kalmar Etmal 13 sm

Ab Kalmar gabs erstmal die beeindruckend hohe Ölandbrücke, drunter durchfahrend tefloniere ich mit Arild. Schön, ihn mal wieder zu hören.

Bocksskär. Ich liege in der N-Ostbucht des S-Westwinds wegen und erlebe an Land mich nahezu als Eindringling in der Natur. Große Brachvögel, sechs, fliegen auf und klappen ihre sicheligen ellenangen Schnäbel auf und zu. Der Sprosser singt, die Goldammer. Jamie jagt Schwäne. Ich sitze auf einem Fels und rauche ein Pfeifchen. In der Nacht pustet es so, daß ich den Ankeralarm einrichte. Und schlafe mit dem Garmin neben dem Kopfkissen. Aber alles gut.

Abend auf Bockskar. Dem Wind zuhören. Pfeifchen rauchen. Brachvögel gucken.

29. Mai,  Bockskär

30. Mai, Bockskär, morgens um 8, eigentlich möchte ich nach Timmernabben, doch …

Ich lichte den Anker, denn der Wind wird so drehen, daß der Anker nicht halten kann. Also: ich lichte den Buganker… Dabei verknäult sich die Leine der Ankerboje mit Kiel und Ruder und ich muß maneuvrerunfähig – den Heckanker werfen, um den Buganker wieder klar zu bekommen. Ich bekomme also den Buganker klar. Klar! Es ann losgehen: Heckanker hieven und …? Da verknäult sich die Ankerboje des Heckankers mit der Schiffsschraube. Maneuvrierunfähig. Schnell den Buganker werfen um nicht auf die nächste Untiefe zu treiben. Gut! er hält auf Anhieb. 0 Knoten. recht so. Und nun den Neoprenanzug einweihen. Rein ins Wasser mit dem Bootsmannmesser zwischen den Zähnen und die Schraube freigeschnitten. Klappt alles. Wieder an Bord gehts los nach Timmernabben in einen Hafen, der nix kostet, weil keiner da ist. Bockskär versinkt im Dunste.
Moral: keine Ankerbojen nicht verwenden. Außer im Hafen.

die flache Schäre links ist Bockskär

30.5. Timmernabben
von Bocksskär Etmal 10 sm

30.Mai-1.Juni Timmernabben

Eingeweht und eingeregnet in Timmernabben. Ich baue die Plattform für den Peilkompaß.

2.Juni wieder Kalmar
von Timmernabben, Etmal 23 sm

Wieder Kalmar. & Tage war ich in den Schären nördich der Stadt. Heute erwarte ich Elke. Der Stadthafen liegt gegenüber dem Bahnhof, ich kann also sehen, wann Elke kommt.  Erst mal in den nautischen Laden, wo ich mich mit Seekarten bis Lulea und Haparanda eindecke. Und ich kaufe mir ein Brathähndl. Aber nach wenigen Bissen bin ich satt. Bins nicht mehr gewohnt, viel zu essen. Brauch nix mehr.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein

Von Thomas Esche

sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

Ein Kommentar

  1. Moin Thomas,
    herzliche Weihnachtsgrüße von mir. Danke nochmal dass du mich im April 2017 bei Kiel Holtenau mit meinem kaputten Motor von der Kaje in den Yachthafen abgeschleppt hast. 8Wochen später konnte auch ich weiter. Freut ich zu hören dies auch durch andere Segler (Guido und Michael), dass du noch weitergekommen bist mit deiner Ostseetour.
    Grüße und fair winds
    Stephan (mit dem Boot Arielle Dehler 850)
    Lag in Kiel Holtenau an der Kaje für die Großsegler vom 19-20.04.17
    Du warst mit deiner Frau im Yachthafen und hast dich auf die Ostseetour vorbereitet. Deine Frau ist dann am gleichen Tag wie ich nach Hause gefahren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.