Trimmalphabet

Das TrimmAlphabet der SY ROSEBUD
ex blog v. 3.5.23   und   Datei: checklist Trimmalphabet 4, Stand vom 3.5.23   nach 9197 sm mit SY ROSEBUD

Achterlieks

beeinflussen mit ihrer Spannung Twist resp. Segelöffnung und damit die Tiefe der () Wölbung
† direkt spannen mit: Schoten, Holepunkt, Baumniederholer, Traveller, Flachreff, Liekleine
† indirekt beeinflussen durch Cunningham, Fall, Achterstagspanner

Achterstagstrecker

biegt den Mast: wegen der Toptakelung der Rosebud in nur engen Grenzen und in nur 2 Fällen:
+ bei Seegang oder starkem Wind von raumschots oder achtern: stabilisiert den Mast
+ bei Starkwind: öffnet Achterliek von Klüver, vielleicht auch Fock und Groß

Ballast

nach achtern wenns schlingert – bei Schwachwind & Welle von halb achtern droht Schlingern mit Patenthalse, malaise, Einfallen der Segel
∞ nach Lee&vorn bei achterlichen Wind & Welle – denn das Heck ist das im Unterschiff breitere Ende und kommt so aus dem Wasser
∞ nach achtern bei Welle von vorn, sonst bohrt sich der Bug in die Wellen.

Baumniederholer

befreit Traveller und Schot für ihre Arbeit
# dicht holen: im achterlichen u. raumen Wind schließt das GroßAchterliek das Segel. Traveller und Schot werden für ihre Arbeit frei
# fieren: am Wind = schafft Twist, öffnet leicht das Groß; bei zu sehr geschlossenem Segel entstünden im oberen Groß Luftwirbel
# fieren: bei auffrischendem Wind (s. ebd.), läßt Luft obenaus

Beidrehen
mit backstehender Fock in die Wende gehen, mit Bug grad noch durch den Wind gehen, dann verbleiben = Beiliegen; gerefftes Groß nach Lee fieren, mit Ruder zurück nach Luv; Folge: jetzt bläst der Wind wechselnd mal in die Fock (Leegier des Bugs) … dann wieder ins Groß (Heck geht nach Lee) … mal so … mal so … Dabei beruhigen sich die Wellen im luvseitigen Kielwasser, man treibt leewärts auf einen zu Rettenden zu

Böen (vergl. Wind frischt auf)

Der Wahre Wind, in der Böe relativ zum Gegenwind stärker zunehmend, arbeitet raumer. Böen bieten 2 Möglichkeiten …
1. mit Anluven Höhe gewinnen
2. schneller werden durch Beibehalten des Kurses. Dabei jedoch neu trimmen: Segelwölbung und also Energie im Segel verringern Schot dichter, Travellor nach Lee, FockHolepunkt vorlicher
3. bei starker Krängung Traveller nach Luv, so hebt sich in der Böe der Baum und läßt Luft raus

Cunningham

streckt das Vorliek; täte man das mit dem Fall, wäre das Achterliek ständig dicht und die Segelöffnung nicht zu regeln etwa für Twist oder Öffnen während Böen oder Starkwind
§ dichtholen: bei mäßigem bis starkem Wind, sowie im Amwindkurs Wölbung vorlicher so kannst Du höher a. d. Wind od. die Krängung verringern, weil weniger Kraft im Segel ist
§ fieren: im schwachen, im raumen, im achterl. Wind bringt stärkere Wölbung & Kraft ins Segel

Fallen

dichtholen: Vorliek & Achterliek dicht = Wölbung flach und vorlicher,
aber: jetzt ist das Achterliek dauerhaft geschlossen, evtl. besser den Cunningham nehmen
fieren: Vorliek & Achterliek gefiert = Wölbung stärker, weniger vorlich, Achterliek offen

Flachreff

die Flachreffleinen strecken das Achterliek, schließen das Segel. Unten wird es flacher. Die Wölbung verlegt sich vorlicher. = weniger Druck im Segel
† dichtholen bei auffrischendem Wind nimmt Druck aus dem Segel; aber: Achterliek bleibt dicht
† dichtholen hoch am Wind nimmt Druck …dito
† fieren im raumem und im achterlichen Wind: unteres Segel ist bauchiger
geschlossen werden müßte das Achterliek dann mit dem Baumniederholer

Holepunkt der Fock

regelt Achterliek (s. ebd.)
# dichter & vorlicher: am Wind schließt Achterliek, flacht die Segel ab
# fieren & achterlicher: im raumem und im achterlichen Wind gibt mehr Wölbung

Krängung

Auslöser ist Übertakelung. 2 Gegenmaßnahmen nehmen Kraft aus den Segeln: unten Wölbung raus nimmt Energie raus; oben Wölbung rein läßt Dampf ab. Vortrieb verliert man kaum, denn das Groß liefert nur 20% des Vortriebs
Gegenmaßnahmen A : Groß:
weniger Wind einfangen:
+ Schrick in die Schot
+ Unterliekstrecker und Flachreff durchsetzen Segel unten flacher = weniger Energie
+ Schoten leicht dichter nimmt Wölbungen – wenns nix half, Luft rauslassen:
+ Cunningham durchsetzen erlaubt offenes Achterliek
+ Großschot und Baumniederholer fieren öffnet Achterliek wölbt oben: läßt Luft raus
+ Traveller nach Lee = in Böen wippt der Baum nach oben und läßt überschüssige Luft raus
+ reffen
Gegenmaßnahmen B : Vorsegel:
+ Holepunkt nach außen verringert Druck im Segel
+ Holepunkt nach hinten öffnet Achterliek und läßt Luft raus
+ fieren läßt mehr Luft obenaus

Luvgier

Der Lateraldruckpunkt, zentraler Kräftepunkt des Unterschiffs, liegt auf Höhe des Kiels, dem Antagonist zum Wind. Der Segeldruckpunkt, zentraler Punkt der Kraft des Windes in den Segeln, liegt achterlicher. Deshalb drückt der Wind je stärker er weht, das Áchterschiff nach Lee, der Bug geht dadurch nach Luv – das ist die Luvgier.
Ursache : bei Luvgier liefert das Vorsegel zuwenig Kraft, das Groß zuviel, und zwar wenn …
Auslöser 1: Krängung: b. Boot auf Kante ist eingetauchtes Unterschiff asymmetrisch, giert n. Luv
Auslöser 2: Starkwind: je stärker der Wind, desto stärker der Druck hinter dem Lateraldruckpunkt
Auslöser 3: Holepunkt der Fock zu weit außen
Auslöser 4: Baum zu weit mitschiffs
Auslöser 5: zu viel Bauch im Groß, denn große Wölbung sitzt rel. achterlich, somit hinterm LDP
Gegenmaßnahmen A/Groß: Druck im Segel verringern, das eh nur 20% v. Vortrieb liefert:
+ Unterliekstrecker & Flachreff durchsetzen: Wölbung geringer und vorlicher, weniger Energie
wennns nix hilft, Luft obenaus:
+ Fall leicht fieren & Cunningham durchsetzen erlaubt gegf. Achterliek zu öffnen
+ Großschot und Baumniederholer fieren: öffnet Achterliek, läßt Luft oben raus
+ Traveller n. Lee läßt in den Böen den Baum nach oben wippen und Luft raus
Gegenmaßnahmen B/Fock:
+ Holepunkt nach innen + Fockschot dichter
+ Fall weniger durchsetzen, es sei denn, man will hoch an den Wind
Wenn nix hilft
+ dann reffen, dann () schricken, dann abfallen und Falle leicht fieren

Mast Achterstagstrecker
im raumen und achterlichen Wind: Segelwölbung stärker & achterlicher trimmen
am Wind: Segelwölbung flacher & vorlicher trimmen.

Reffen

¤ ganz hoch in den Wind fahren, Großschot fieren, das Segel schlagen lassen
¤ zum Mast gehen ¤ das GroßFall fieren ¤ Segel fallen bis zur ReffKausch ¤ Kausch einhaken
¤ zur Unterstützung mittels Dirk den Baum anheben ¤ Fall dichtholen ¤ Reffleine dichtholen
¤ Cunningham setzen ¤ Reffbändsel nur vorn und achtern einsetzen

Scheinbarer Wind

der Wahre Wind weht raumer, die Komponente Gegenwind weggedacht

Schlingern

()Ballast nach achtern bringt das Heck ins Wasser & macht das Boot achterlich schwerfälliger; denn bei Schlingern drohen Patenthalse, malaise oder Segel fallen ein

Schrick in die Leine, schricken

schricken, indem man kurz fiert, Lose gibt, dann wieder festhalten

Schwachwind

und Seegang lassen Segel bei jeder Welle einfallen: Ballast nach achtern bringt das Heck ins Wasser und macht das Boot achterlich schwerfälliger; bei Schlingern drohen sonst Patenthalse oder malaise

Schweres Wetter

Segel flacher trimmen schafft mehr Spielraum am Steuer
() Krängung, () Luvgier, () reffen

Seegang

(1) Mast stabilisieren mit Achterstagspanner – allerdings öffnet sich bei der topgetakelten Rosebud dadurch das Fockachterliek Holepunkt nach vorn setzen
(2) abfallen und Bananen segeln
(3) Vortrieb nach unten legen durch Reffs
(4) Vortrieb verstärken durch mehr Profiltiefen:
= FockHolepunkt vorlicher, Traveller n. Luv, Unterliekstrecker und Schoten leicht fieren
= Achterliek öffnen : Wölbung verstärkt und achterlicher
= bei Böen Traveller nach Luv Baum hebt sich und läßt Luft raus

Segelöffnung

regeln über das () Achterliek. Offene Segel lassen Luft obenaus. () Twist läßt noch keine Luft obenaus.

Traveller

regelt den Twist des Groß bis hin zur völligen Segelöffnung
Traveller in Luv: twistet .. und öffnet schließlich
Traveller in Lee: schließt

Trimmfäden

Fock: Trimmfäden sollen:
im Lee obligat waagerecht stehen,
im Luv b. starkem Wind leicht nach oben stehen
Groß: die oberen Trimmfäden mit dem Twist regeln

Twist vs. Segelöffnung:

regelst Du über das () Achterliek.
Oben im Segel weht der Wind stärkerer und also raumer. Somit stehe das Segel unten mehr mittschiffs, oben jedoch mehr angeluvt, also verdreht, es hat „Twist“ und steht damit auch oben ideal zum Wind. Bei zuviel Twist läßt das Segel Luft obenaus – bei zuwenig Twist gibt es Verwirbelungen im Obersegel; dann killt zuerst die obere Außenkante des Segels.
wenig Twist (aber nie ohne Twist) bei schwachem Wind und glatter See
viel Twist bei schwerem Wetter, um Krängung zu verringern und Mast zu entlasten

Unterliekstrecker

Unterliekstrecker regelt die Wölbung des Segels im unteren Teil
# fieren im schwachen, im raumem und im achterlichen Wind
verstärkt die Wölbung verstärkt den Vortrieb
# dicht holen am Wind, bei mäßigem bis starkem Wind
verringert Wölbung, holt sie vorlicher, um stärker anluven zu können

Upwash & Backwinding / Gegenkillen / „Dietmarsche Beule“

bezeichnet Effekte unterschiedlichen Druckes am Voderliek. In dessen Folge fällt der Wind am V-Liek raumer ein, als die Windrichtung erwarten läßt – das Geheimnis des AmWindSegelns.

Herleitung: in Lee ist die Windgeschwindigkeit höher als im Luv
  am Vorderliek bremst in Luv die Luft ab/Stau- ein H entsteht.
In Lee wird die Luft weggezogen, ein T entsteht
  allein aufgrund dieses Druckunterschieds wird zúsätzlich noch Luft von Luv her weg
ins Lee gezogen, als dort eh schon hinweht: Upwash
  H und T verstärken sich, unter Windzunahme sowieso
der Wind kommt soz. raumer ins Segel, Du kannst anluven, noch höher inn Wind
Die Fock nimmt dem Groß die Luft und einen Großteil dessen Upwash So liefert das Groß nur 20% des Gesamtvortriebs. Trotzdem ist das Groß sinnvoll: an seiner Leeseite strömt die Luft langsamer, also kann die Wölbung größer sein und damit mehr Auftrieb schaffen, dabei wird das Groß mehr mittschiffs geholt, wodurch der Spalt zwischen den Segeln größer wird.
Folge Gegenkillen: Der Spalt verursacht Backwinding, die „dietmarsche Beulenpest“, da das T des Groß dem H der Fock zu nah kommt. Also Großschot genügend dichtholen und Spalt vergrößern.

Vorliek

beeinflußt mit seiner Spannung die Segelwölbung
Fall dicht Vorliek dicht & auch Achterliek dicht
Cunningham dicht Vorliek dicht & Achterliek jetzt offen

Wind frischt auf (vergl. Böen)

§ Vorbereiten! Im Voraus erkennen & erwarten. Forecast. Barometer. Eigenes Beobachten
§ Wahrschau! plötzliche Windstille, Druckwellen laufen durch, Thermik, Wolkenbilder
Wasserverfärbungen, Schaumkronen am Horizont, Boote am Horizont krängen
§ Reagieren! Travellor in Lee Baum fängt Böen ab, Mast stabilisieren/biegen,
alle Segel 2x reffen, ()Krängung regeln

Wölbung

trimmen heißt, die Wölbung ist gering und steht vorlicher
† flach trimmen heißt nicht, daß oben kein Twist ist oder daß nicht oben die Luft heraussolle
† flach trimmen, um höher an den Wind gehen zu können
† flach trimmen, um weniger Energie im Segel zu haben: bei zunehmendem Wind, Böen,
† flach trimmen bei Krängung und Luvgier, Steigerung: oben Luft raus, Steigerung: reffen
gibt bei schwerem Wetter mehr Spielraum am Steuer
† bauchig trimmen & weniger vorlich bei schwächerem Wind sammelt mehr Energie im Segel
† Bauch ins untere Segel mittels Flachreff, Unterliekstrecker, Holepunkt
† Bauch ins obere Segel schafft Twist // noch mehr Bauch im Obersegel läßt Luft oben raus
regeln mit Cunningham, Fall, Traveller&Schoten, Baumniederholer, Holepunkt, Maststellung

Thomas Esche
sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

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