2020 – Segeln gegen das Virus, 920 sm

Gewis ist der Dod. Unguis der Dag.
Die Stund auch niemand wisen mag.
Darum thue Guts. Gedenck darbey,
das jede Stund die Letzte sey.

vunneme Balge in Knœringue im Alsace/Haut-Rhin

Es Boot leyt in Freest in Pommern, i sitz feschd in Karlsruh.

Und dieses wäre eigentlich das Programm gewest: Segelmeditation an Jungfrukusten: einfach ANKLICKEN:    Filmle

21.2.2020

„Moin !,  Karlsruhe, den 21. Feber 2020
Für meinen diesjährigen Törn von Sassnitz nach Luleå ab 15. April bis 31. Mai suche ich Mitsegler. Sei es für nur 1 oder die gesamten 6 Wochen.   …     “         etc. etc. etc.

So hatte ich in „Hand gegen Koje“ gepostet, aber das Virus …

22.2.2020

In 4 Wochen bin ich wieder auf der ROSEBUD. Dann wird 10 Tage gebastelt. Und, wenns Wetter paßt, 1-mal RundRügen mit Philipp. Und dann … dann am 13.April wieder mit den Kranichen und Wildgänsen nach Norden: Sassnitz – Bornholm – Utklippan – Kalmar – u.u.u. -bis Haparanda.
Die Hasselblad-Filme vom Vorjahr habe ich mittlerweile im Photolabor entwickelt und vergrößert.

1. März 2020

Und wieder Hurrah: Die allererste Woche segle ich double-handed: Uwe hat sich gemeldet. Wunderbar das. Wir werden ab 13. April 1 Woche zu zweit segeln. Zumindest bis Karlskrona, wenns gut läuft bis Kalmar.

2 große Hermeskisten sind bald nahezu fertig für den Versand. Denn dies Jahr lasse ich das Auto daheim, fahre lieber per Bahn zum Boot. Flixtrain statt der brutalen deutschen Autobahnen.

15. April 2020

Pommern untersagt Touristen aus anderen Bundesländern, Pommern zu betreten. Ostzonesen haben offenbar ein unbeschwertes Verhältnis zu innerdeutschen Grenzen. Dänemark ist verschlossen. Schweden setzt auf Durchseuchung der Gesellschaft. Dorthin möchte ich? In Schweden erkranken und in die Selektionsphase geraten? Gibt es doch nur 200 freie Intensivstationbetten in Stockholm. Andrerseits ist nur Sterben schwierig. Der Tod nicht. Sollte mein Sterbehilfemittel mitnehmen.

Kaum halt ichs aus im Haus. Zum Heulen ists, zum Wüten, nicht zum Boot zu dürfen. Einziger Trost: Elke. Und die Photosafaris in den Rheinauwald mit seinem schweren Duft blühender Silberweiden. Oder gleich hinterm Haus in die Wälder der Bergdörfer.

Und weder Uwe noch Philipp können jetzt noch mitsegeln, eingespannt in Beruf resp. Studium. Auch Pieter und Manfred von Hand-gegen-Koje haben abgesagt.

22. Mai 2020

Endlich ein Plan, und der geht so:
Sa 23.5.: Eisenbahn nach Berlin
Mo 25.5.: in Hannahs Banane nach Freest
Fr 29.5. Philipp kommt aufs Boot, vielleicht kommt er nach Sassnitz mit?
spätestens Mo 1.6. Ablegen

Segelmacher Streuber hat bereits den Klüver vom Boot geholt und ihn für 75 Stutz repariert. Am Montag kommen meine Hermespakete im Blumenladen in Wolgast an und warten auf mich. Es läuft an.

27. Mai 2020

In Offenburg ist Sibylle gestorben. Ich fahre zurück nach Süddeutschland zum Begräbnis nach Käfersberg.

29. Mai 2020

Freitags 29. per Eisenbahn zurück in Berlin, Philipp steigt zu. Abends zurück am Boot. Gemeinsam kaufen wir Ersatzteile, bunkern wir letzte Nahrungsmittel, kaufen Ersatzteile im Marineladen. Wir wintern die Rosebud aus. Am Dienstag 1.6. fährt Philipp zurück nach Berlin. Ich bin auf mich allein gestellt und möchte nur noch ablegen, ablegen, ablegen. Und lege ab.

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Von Thomas Esche

sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

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