Wieder nach Süd
15 Tage noch allein, dann bekomme ich Familienbesuch. Elke kommt in Trosa aufs Boot, Hannah und Kosta in Öxelösund, Philipp kommt in Fyrudden auf die SY ROSEBUD. Hurrah!
Bis dahin …
segle ich in kurzen Etappen und tagelangen Inselexkursionen an Stockholm vorbei nach Trosa herunter. Und baue weiter an meinem Blumenführer für Segler. Damit andre Segler mehr von den Schärenblumen haben, wenn und weil sie sie dann kennen: „Mein Skärgård-Blumengarten.“
6. Juli, von Stora Asken nach Själlbottna, 19 sm, 1-2 bft, Böen 4 bft
Zwei alte Seeadler verabschieden mich von Stora Asken, meinem dieses Jahr nördlichsten Punkt. Jeder der beiden mit schneeweißem Schwanz und cremeweißem Kopf. Alte Tiere wie ich. Möwen plagen sie, sie suchen das Weite.
Mein Weg führt um die Huk von Kapellskär, wieder von Norden hinein in den stockholmer Skärgården und durch den Blidösund.
7. Juli bis 10. Juli, Själlbottna-Exkursionen
Nach acht Tagen bin ich also zurück in der Südbucht von Själlbottna. Liege allein in der Bucht. Zehn Tage Nord werden vorausgesagt, teils 6 bft. Das Wasser steht 1/2 m höher als vor 8 Tagen. Folge der Wind- und Druckverhältnisse.
Im Wald Blaubeeren, Blätter von Leberblümchen. Auf der Waldwiese duftende Waldhyazinthe und Wintergrün (Pyrola). Über allem die Rufe der Kraniche und Kolkraben. Ruhe zum Photographieren mit meiner geliebten Hasselblad.
11. Juli, von Själlbottna nach Södra Stavsudda 12 sm
22 Boote drängen sich im kleinen Sack von Stavsudda. Kinder baden kreischend, Säuglinge quäken, Erwachsene hören Radio, Hauptsegelsaison Stockholmer Schären. Und Wochenende.
12. Juli, von Södra Stavsudda nach Korshamnsviken, 15 sm
Bin gar nicht erst in den Sack gefahren. Liege allein draußen vor der Küste. Und fange gut mit der Reuse.
13. Juli nach Husarn
In der malerischen winzigen Buch liegen ein Dutzend Boote. Da kann ich nicht länger als 1 Nacht bleiben wollen.
14. Juli nach Ranö
In Dalarö Zwischenhalt zum Einkaufen. Danach wurde es gemäß der Vorhersage recht windig. Wohl 4 bft, Böen mehr. Und ich muß kreuzen. Das allerdings mit berauschendem Tempo. Tack für Tack. In der Bucht von Ranö liegen wir zu 22 Booten. Nie wieder Segeln in Mittelschweden zu dieser Zeit. Trotzdem trompeten die Kraniche, röhren die Kolkraben.
Zwei Tage saut es. Stürmt es mit 9 bft. Dann tagelang heiter bis wolkig. Ich hole die Hasselblad raus. Bootsreparaturen. Wäschewaschen. Lesen. Gammeln. Viele Spaziergänge. Hundsbäder. Trimmalphabet schreiben. Maronen sammeln und trocknen für ein teufelisches Gulasch, wenn die Kinder kommen.
Gespräche mit diversen Skippern – einem Berliner, einem Deutschschweden mit seinen vier Kindern, der mir Fifång empfiehlt.
Beim Ankerauf bleibt der Anker nahezu stecken im Gley. Die versauten Ankerleinen schleppe ich 3 h lang am Heck im Wasser. Bis Landsort gute Fahrt bei 3 bft. Dazu drehe ich einen Film. Dann bis Fifång leider mit Motor, da der achterliche Wind schwach ist. Schaffe es vor dem großen Regenguß bis in die Südbucht von Fifång.
Hier der Film vom Törn Ranö-Landsort:
15. und 16. Juli, FiFång/Südbucht
Die erste Nacht saut es, dann wirds besser. Trotz regen Lebens am Landesteg, dem ich fernbleibe, fühle ich mich wohl. Uralte Eichen, Seeadler. In der Reuse aber nix.
17. Juli Nach Norra Jutskär
I ch bleibe einen heißen Sonnentag, gutes Gespräch mit dem breslauer Skipper von der Mahāyāna aus Stettin, ernte Wacholder und Wermut für Räucherungen.
19. Juli Nach Trosa