Ålandsee, Skärgard, SW 4-5

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17.9., 18 h

Liebe Freunde des Blogs,                                                         Landsort, 17.9., 18:20 h
Seit Tagen nur Gegenwind 4-5 bft, in Böes 6. Also klasse Regattawetter.Der olle Rentner findet das zwar auch doll, aber abends ist halt Ende Gelände.

TK Schweden bis Landsort
Standort heute, 16.9.2018, Landsort

8.9.2018 von Öregrund nach Höggrund, 4-5 bft
Etmal 12 sm

Elke sitzt kurz nach zehn im Bus, und ich mache nach letzten Einkäufen (Hundefutter, ein Eis) das Boot klar. Ich zähle abends auf dem Plotter 17 Schläge auf meinem Weg durch den Fjord. 4 bft Gegenwind. Kein Wunder passen mir die Pullover nicht mehr, sind doch meine Arme um Zentimeter länger geworden.

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Blick zurück, Abschied vom Abschied, dahinten ist Öregrund, Elke auf dem Weg zum Flieger, und ich muß alleine weiter wollen

9.9. von Höggrund nach Arholma bei 4-5 bft
Etmal 38 sm

Nach einem Tag eifrigen Kreuzens durch ein Sperrgebiet (ungeräumte Weltkriegsminen)  blieb ich hier einen Tag eingeweht, allein im einsamen Häfelchen. Einfahrt und Anlegen im Stockdunkeln war kein Problem mit Philipps Feuerwehrleuchte, die alles taghell macht, was man sehen muß.

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Da liegt sie einsam, die Rosebud. Alle Urlauber sind abgezogen.

11.9. von Arholma zum Hamnkrog auf Blidö
5 bft, Etmal 23 sm

Stetiges Kreuzen bei bis 5 bft, um dann eingeweht zu sein für einen Tag. Bis 8 Windstärken heulten im Rigg.

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Eingang in den Stockholmer Schärengarten
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4.5 bft an Kapellskär
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Die Sonne verschleiert hinter noch ganz hohen Wolken: die Front ist in der Höhe schon da.
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Da kommt eine noch steifere Brise auf aus Süden – sie wird sich zum Sturm auswachsen

13.9. vom Blidösund nach Korsholmsviken/Fågelbolandet
4-5 bft, Etmal 26 sm

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Korsholmsviken. Anlegen am Fels.
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selbst geknüpfte Fender aus alten mürben Festmachern schützen den Bugspriet am Fels

14.9. von Korsholmsviken/Fågelbolandet nach Dalarö bei 5 bft
Etmal 20 sm

Nach 6 Stunden Segeln bei 5 bft bin ich ziemlich durch den Wind und muß in den Hafen. Bärenhunger treibt mich in den Laden, Fleisch holen. An Land spüre ich dann eine merkwürdige Euphorie.

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Steife Briese vor Dalarö: Wellenkämmchen und Schaumstraßen

15. September Dalarö nach Ranö
6 Stunden, Etmal 20 sm

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vor Ornö kalter Wind, 3 Schichten Wolle, festhalten! Schräglage, aber fast 6 Knoten – na dann

16. September Ranö zur Huk von Landsort
5 Stunden ¼ Stunden, Etmal 20 sm

Morgens nach Strahlungsnacht morgens um sechs draußen frische +7° C unter blauem Himmel, im Boot durch Hund und Mensch gemütliche +11°.

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Und im Tang am Anker eine Seenadel.

Ein Tiefdruckgebiet cache un autre. Der russisch-finnische Hochdruckrücken, der seit Tagen die Zyklonen nach Skandinavien abdrängt, wird wohl noch einige weitere Tage wirken. Die okkludierten Fronten bescheren mir steifen WSW bei bester Sicht und freigeblasenem blauen Himmel. Und kein Ende des lästigen Kreuzens. Andrerseits macht 5-6-Knotenfahrt Spaß.

Mit wenigen Schlägen sause ich morgens durch die letzten Schären im Süden Stockholms, vorbei an Nynäshamn, wo natürlich wieder zwei finnische Fähren aus dem Nichts preschen, die eine muß ich vorlassen. Mittags erreiche ich die Huk. In einer Bucht zwischen den Inseln Torö und Öja docke ich um halb dreie mit dem Bug an die blaue Boje des schwedischen Segelverbands. Denn die Bucht von Trosa, die jetzt ansteht, möchte ich nicht gerne im Zick-Zack durchqueren – da sind zu viele Untiefen und eine weite unvollständig tiefenvermessene Region. Dazu möchte ich ausgeschlafen sein. Zudem ist mir für die 7 Windstärken heut nacht eine Boje lieber als ein Anker.

Was tun wir? Navigation für die Trosabucht vorbereiten. Mit dem Dinghi hundspazierenfahren. Beim Aussteigen ins Wasser fallen. Wird das im Alter besser? 16 Apfelklöße mit Zucker und Zimt und heißer brauner Butter aufessen. Seit Elke im August da war, ist der Appetit wieder da. Das GPS auf Ankeralarm stellen – ganz traue ich der Boje nicht. Es waren mal zwei Bojen gewest, die andre flottiert seid dem Frühjahr auf der Wasserstraße draußen vor der Bucht.

Bis Mitternacht steigert sich das Heulen im Rigg ins Jaulen. 7 bft rütteln mich in den Schlaf. In einem Boot bleibt immer ein Ohr wach – so höre ich im Halbschlaf die spätherbstlichen Regenschauer im Stundenabstand aufs Deck prasseln. Im Bettle ists gar gemütlich – mit Wärmflasche.

17. September, eingeweht an der Huk

Am Morgen dank der Warmfront angenehme 15°. Den Tag bossle ich am Boot mit Schräubchen und Schäkelchen und Schnürchen. Von der Boje führe ich eine zusätzliche Leine zum Heck unter leichter Spannung, nun rollt das Boot nicht mehr und nimmt die Dünung frontal. Nur das Postboot schickt mir noch paar Wellen quer jede Stunde. Pullover stopfen. Logbuch aktualisieren. Die selbst gezeichneten Navigationstagesüberfliegerkarten ins Logbuch kleben. Vanillepudding kochen. Mit dem Dinghi hundspazierenfahren. Sprudel herstellen.

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Herbstliches Landsort
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Kategorisiert in Allgemein

Von Thomas Esche

sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

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