Etymologisches

Begriffe aus der Seefahrt in die Alltagssprache

„durch den Wind sein“: nicht mehr manœuvrefähig sein

„den Kurs bestimmen/halten“: so bestimmt zum Beispiel Sarah Wagenknecht in „Aufstehen“ den Kurs

„nicht ganz auf der Höhe sein“: nicht gesund/nicht up to date sein

„etwas läuft aus dem Ruder“: sofern das Steuer nicht fest in die Hand genommen wird

jemand „den Wind aus den Segeln nehmen“ … worauf ich kam, wie mich einer im Luv überholte …

zurückrudern

das Steuer herumreißen, eine Kursänderung bewirken

wer ist der Steuermann?

mach nicht soviel Wind

„Der Lotse geht von Bord“

sehen, woher der Wind weht

„nicht ganz dicht“ sein

jemandem verklickern, woher der Wind geht, wo´s lang geht

Begriffe, die falsche Bilder schaffen

„Er,sie,es strahlt Kälte aus“ oder
„Durch das Glas des Fensters strahlt die Kälte herein“.
Physikalisch geschieht das Gegenteil. Nicht die Kälte strahlt, es ist die Wärme, die sich per Wellen ausbreitet.

„Die Kälte kommt durch die offene Tür herein“ĺ
Physikalisch gesehen verkehrt. Wärmere Luft an der Zimmerdecke verläßt oben den Raum. Und dies wiederum nicht, weil sie leichter sei, sondern aufgrund Druckausgleichs infolge Druckunterschieds in der Höhe.

„Warme Luft steigt auf, sie ist leichter“. Trugschluß. s.o.

Begriffe vom Kriege

Wetterfront, in Angriff nehmen, weitermarschieren, Der lange Marsch, Marschrichtung usf.

Begriffe gezielter Verdummung

als „rückfettend“ beworbener acetonhaltiger Nagellack
als „rückfettend“ beworbene Seife
als „fettfrei“ beworbene Gummibärchen

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein

Von Thomas Esche

sailingboat-based geographer/biologist/photographer/waldorfteacher on SY ROSEBUD, Home Port: Köpmanholmen/Västernorrland län thomasesche@posteo.de

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