Feber 2018: Es geht los?
Feber – Vorbereitungsfever. Wochenends bei Arild im Wiesental, Putz abschlagen, Boden betonieren. Aber statt nach Plan am 28. verlasse ich Karlsruhe erst am 4. März. Ich glaube zu ahnen, welche Witterung mich erwartet. Es soll aber noch schlimmer kommen. Dann am 4. und 5. März 950 km über Berlin, wo ich Philipp abhole, nach Kröslin.
Das Arbeitsprogramm
Ich denke in meiner Einfalt, das Unterboot abzuschleifen und neu zu lackieren. Am 1. April fertig zu sein, das Boot mit den Kran bereits ins Wasser gebracht, den Mast mit dem Mastenkran aufgestellt zu haben. Abzulegen…
und das hier haben Philipp und ich tatsächlich zu tun:
- Mitbringsel einräumen wie:
Weinflaschen, Bücher, Bücher, Seekarten, Bücher, Navis, Bücher, Zyg, Bücher - 6 Große Rostflächen im Boot entrosten und lackiere
- die gebrochene Motorblockaufhängung reparieren
- Ölfilter ersetzen
- Luftfilter säubern
- Wärmetauscher erneuern
- Unterboot abschleifen, entrosten, Grundierlack und Antifouling streichen
- Obst- und Gemüsenetz installieren
- Bücherregale vor Herausstürzen der Bücher bei Krängung schützen
- Gasanlage total renovieren inklusive Bau einer neuen Gaskammer
- Kühlschrank vom Gas abklemmen
- Luke vom Niedergang abschleifen und lackieren und gebrochenen Griff ersetzen
- Feuerlöscher befestigen
- UV-Schutz des Klüversegels renovieren
- in Koje und Bad den Boden mit neuem Holzrost versehen
- Boot entrümpeln
- für 6 Monate Lebensmittel bunkern
- Dieseltank reinigen und mit Bakterienex auftanken
- Trinkwassertank desinfizieren und auffüllen
- Boot ins Wasser kranen
- Mast mit Kran aufstellen
- Segel reparieren – selbst oder beim Segelmacher
… eieieiei ist das ville
Wir arbeiten beide so gut es bei kaltem Regen eben geht. Am Donnerstag, dem 8. März kehrt Philipp leider zurück nach Berlin. Ich halte weitere 5 Tage aus. Und flüchte für 10 Tage nach haus. Der Himmel hängt zu tief.
Einziger schöner Tag war Sonntag, 11. März 2018, Sonntagspaziergang durch Kröslin und in die Felder. Nachts regnet es durch, der Regen ein Schneefresser. Morgens nach Nebel strahlende Sonne, Spaziergang ins Schilf, Blick bis über Usedom, Schilfinseln, Gänse fliegen, Raubvögel balzen (Weihen?), Kröslin durchwandern. Löchrig bepfützte Lehmwege zwischen den Häusern. In den 60-ern zuletzt gesehen. Viele Häuser wie Vorkrieg. Melancholisch trotz des Sonnenscheins.
„Gell – jetzt fahre mir widder haim?“
14. März, Es reicht
Der Himmel hängt so tief wie er dunkel ist. Regenschmuddel. Das zum Schnee kippen soll. Ich brauche nur 30 Minuten Vorbereitung und fahre einfach los. Für Winterarbeiten unter freiem Himmel ist Vorpommern nicht ganz mein Ort. Ein Reinfall? Eine Lehre. In anderthalb Wochen komme ich wieder. Und ich würde gern klären, wieso es hier so ostzonenmäßig melancholisch aussieht.
14. März, Heimfahrt
Als ich mittags den Elbe-Lübeck-Kanal überquere, platzt ein Hinterreifen. Der ADAC schleppt mich kostenlos ab. Die Reifenfirma entläßt mich 16:25 h. Sonnenuntergang über Porta Westfalica. Ankunft in Karlsruhe 22:35h.
14. – 24.3. in Stupferich
Erholung von Vorpommern: Kuchen backen, Gammeln, Lesen, Kochen, in die Therme liegen [dies ein badischer Richtungsakkusativ], Spazierengehen mit Gaffe und Guchng, Entenbraten und Curries kochen. Und immer zusammen mit Elke aufessen.